Rennrodel – Nachwuchs

Betreiber in Innsbruck, Winterberg und Bludenz halfen mit Bahnzeiten für das Team Bayern aus – Großer Zusammenhalt

Der Berchtesgadener Anzeiger veröffentlicht einem Bericht von Herrn Bittner (S.Mayer//S.Reuter v. RC Berchtesgaden) über den Rodelnachwuchs Bayern.

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Berchtesgadener Land. (bit) Mitten im Herbst begann die Trainingssaison 2021/22 für den heimischen Rodel-Nachwuchs – aufgrund der Teilzerstörung der Kunsteisbahn Königssee wich das „Team Bayern“ nach Innsbruck-Igls aus. Die Einheiten wurden von den Jugendtrainern Vroni Resch und Christian Kontny geleitet. Die Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren freuten sich sehr auf den ersten Lehrgang in Tirol und konnten den Saisonstart kaum erwarten. Auf Einladung des Österreichischen Verbandes durften die heimischen Rennrodler-/innen die Olympiabahn von 1976 mit benutzen. In der ersten Woche wurden in zweimal täglichen Trainingseinheiten sowohl die Technik als auch die Ausdauer verfeinert und verbessert. Gegen Ende der Auftakttage zeigten sich beide Trainer mit den Ergebnissen erfreut und zuversichtlich.

Beginnend mit dieser Trainingswoche fuhren die restlichen Jugendmannschaften ein- bis zweimal pro Woche nach Innsbruck. Die zeitgleichen schulischen Anforderungen nahmen die Kinder gerne in Kauf. All das wurde möglich, weil die Schulen die Kinder in dieser Zeit unterstützten und für die Fahrten freistellten. Eines frühen Morgens Ende Oktober führte sie der Weg schließlich nach Winterberg im Hochsauerland, begleitet von den Trainern Andi Graitl und Schorsch Hölzl. In Nordrhein-Westfalen wurden dem bayerischen Team Trainingszeiten zur Verfügung gestellt, bereits am Nachmittag des Anreisetages konnte mit den ersten Abfahrten begonnen werden. Auch hier stand am Ende eine erfolgreiche Trainingswoche – verbunden mit Spaß und Freude am Sport – zu Buche. Zwischen den Abfahrten erfüllten die Kinder ihre schulischen Anforderungen. Zudem wurden die Schlitten für jedes Training präpariert sowie Videoauswertungen der Fahrten analysiert und besprochen.

Mitte November fuhren Trainer und Athleten nach Bludenz. In Vorarlberg wurde mit Spannung die neue Kunsteisbahn, die speziell für den Nachwuchs gebaut wurde, in Augenschein genommen. Für eine Woche stand sie schließlich als Trainingslager zur Verfügung. Nach anfänglichen Problemen mit den neuen Verhältnissen schafften es alle Sportler/-innen, die teils sehr anspruchsvolle Bahn zu bewältigen. „Bei allen ist die steigende Teamarbeit und der starke Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft deutlich erkennbar“, freuten sich die Betreuer.

Nach der Trainer-Besprechung wurde Anfang November ein neues Damendoppel hinsichtlich der neuen Disziplin bei den Olympischen Spielen zusammengestellt: Noemi Lietz vom RC Berchtesgaden und Regina Goldbrunner vom WSV Königssee. Zunächst wurden auf der früh vereisten Startbahn am Königssee die nötigen Bewegungsabläufe trainiert. Auf der Bahn in Oberhof fuhr das Doppel beim Rennsteigpokal direkt einen überraschenden Sieg ein.

Die Ergebnisse der heimischen Rennrodler/-innen beim ersten Rennen – Jugend B, Buben (33 Starter): 6. Hannes Weyerer (RC Berchtesgaden), 12. Lukas Pöpperl (WSV Königssee), 18. Killian Pangerl (RCC Schliersee). – Mädchen (26): 5. Leana Meyer, 7. Noemi Lietz, 11. Lena Sittenthaler (alle RC Berchtesgaden), 12. Regina Goldbrunner, 13. Paulina Hohn, 26. Luca Esceki (alle WSV Königssee). – Jugend B Doppel, Mädchen: 1. Noemi Lietz/Regina Goldbrunner (RC Berchtesgaden/WSV Königssee).

Ein starkes Mannschaftsergebnis erzielte das Team Bayern I mit Rang 3: Weyer, Meyer, Pöpperl und Lietz. Fast zeitgleich fuhr das Doppel Sebastian Horstmann/Sebastian Rosenberger (WSV Königssee/RC Berchtesgaden) Rang 3 beim Jugend A-Weltcup ein.

Direkt nach dem Rennsteigpokal ging es nach nur einem Tag Heimataufenthalt weiter zum Landesverbandslehrgang nach Winterberg. Dort stand die Vorbereitung zum Deutschen Jugend B-Cup im Februar im Fokus. Mit zwei Trainingseinheiten täglich, verbunden mit Schule, Hallentraining, Videoauswertungen und Schlitten-Präparierung, konnte einmal mehr eine erfolgreiche, zielführende Woche durchgeführt werden. Am Ende gaben die Trainer für den Rest des Jahres eine Woche trainingsfrei, damit die schulischen Anforderungen und eventuellen Nachholbedürfnisse gesichert werden konnten.

Ein großer Dank des Betreuerstabes ging an die Eltern, für die diese Zeit freilich ebenfalls nicht einfach ist, da das Verhältnis „Schule – Rodelsport“ die Kinder an ihre Leistungsgrenze bringt. Die Bereitschaft der Eltern zur Mitarbeit und Unterstützung für das Trainerteam erleichtert die Arbeit in den einzelnen Bereichen immens. Für viele Trainer, die nicht beim Bob- und Schlittenverband (BSD) angestellt sind, ist es vor allem in dieser schwierigen Pandemie-Zeit eine große Herausforderung Sport und Beruf unter einen Hut zu bekommen: Christian Kontny, Hermann Müller, Korbinian Müller, Kathrin Dosthaler, Joggi Feilnbach, Steffen Reuter, Schorsch Hölzl – sie unterstützen den Landestrainer Andreas Graitl und die festangestellten Jugendtrainer Vroni Resch, Kristina Bader, Sabrina Berreiter. „Aufgrund der wenigen Abfahrten sind wir unglaublich stolz auf die erzielten Leistungen, die unsere Sportlerinnen und Sportler durch den Wegfall der eigenen Sportstätte am Königssee zeigten.“ Voller Zuversicht schauen die Trainer deshalb in die Zukunft des heimischen Rodel-Nachwuchses.